VoleVole

WÜHLMAUS

Verbreitung / Lebensraum

Wühlmäuse sind von Europa bis nach Nord-Asien verbreitet. Typischerweise leben sie an Orten mit dichter Vegetation und gerne an Gewässern. Sie sind auf Wiesen, in Mooren, an Be- und Entwässerungsgräben, Seen oder Kanälen zu finden. Landwirtschaftliche Flächen mit intensiver Bodenbearbeitung, wie z.B. Ackerflächen, werden weniger besiedelt. Bevorzugt werden Brachflächen, Grünland, Obst- und Gemüsegärten.

Lebensweise / Verhalten

Wühlmäuse gehören zu den Nagetieren und ernähren sich weitestgehend pflanzlich. Sie sind tag- und nachtaktiv und halten keinen Winterschlaf. Sie schwimmen und tauchen ausgezeichnet. Durch eine Hautfalte am Maul können sie Wurzeln auch unter Wasser benagen.  

Bis vor kurzem war man sogar der Auffassung, dass es zwei verschiedene Arten von Wühlmäusen gibt, eine Landform (Arvicola terrestris) und eine aquatische Form (Arvicola amphibius). So ist in Frankreich die Erdwühlmaus nicht geschützt, die Wasserwühlmaus hingegen schon. Aufgrund von genetischen Untersuchungen ist man mittlerweile allerdings sicher, dass es nur eine Art Wühlmaus gibt. 

Wühlmäuse sind gute Schwimmer 

Wühlmäuse leben die meiste Zeit unterirdisch in ihrem Gangsystem und verlassen den Bau nur selten. Bevorzugt legen sie ihre Gänge in leichten bis mittelschweren Böden an, welche kühl und feucht sein sollen. Das Tunnelsystem der Wühlmaus ist bis zu 100 cm tief, kann bis zu 100m lang sein und umfasst bis zu 200m2 Fläche. Die Reviere von Männchen sind größer als die der Weibchen und können sich mit Revieren von mehreren Weibchen überlappen. Die Reviere werden aggressiv gegen Eindringlinge verteidigt. In den oberen Bereichen verlaufen die Fressgänge zu den Futterpflanzen, in den tiefer gelegenen Bereichen gibt es eine Schlafkammer und Vorratskammern. Im Herbst sammelt die Wühlmaus Wurzeln und legt Vorräte für den Winter an. Das Gangsystem der Wühlmaus ist normalerweise zur Abwehr von Feinden immer verschlossen, es gibt keine offenen Löcher bis auf wenige Notausgänge (siehe Verwühlprobe).  

Schema Wühlmausbau: 

A: Fraßgänge zu den Futterpflanzen 
B: Vorratskammer
C: Schlafhöhle 
D: 10-20cm unter der Erde 
E: 50cm unter der Erde 

Wenn Futterpflanzen zu weit vom Bau entfernt liegen, legen die Wühlmäuse dort Fressgänge an, die keine Verbindung zum Hauptbau haben. Die Eingänge dieser Fressgänge sind offen. Die Wühlmäuse laufen oberirdisch zu diesen Stellen. 

Wühlmäuse haben an den Flanken Drüsen, mit denen sie die Wände der Tunnel markieren. Diese Markierungen dienen sowohl der Orientierung im Gangsystem als auch der Kommunikation mit Artgenossen. 

Wühlmäuse sind Zahnwühler. Sie beißen mit dem Maul ins Erdreich und schieben es mit den Hinterpfoten nach draußen. Dabei entstehen mit Wurzel- und Grasresten durchsetzte flache Haufen. Diese Haufen lassen sich gut von denen des Maulwurfes unterscheiden. Sie sind flacher und länglich und nicht so rundlich wie die des Maulwurfes. Die ausgeworfene Erde ist bei der Wühlmaus feinkrümelig, beim Maulwurf viel gröber. Diese Unterscheidung ist wichtig, weil der Maulwurf in einigen Ländern geschützt ist.  

In den Wintermonaten sind Wühlmäuse Einzelgänger. Nur während der Paarungszeit kommen Männchen und Weibchen zusammen und ziehen gemeinsam ihre Jungen groß. Ansonsten gehen sie sich aus dem Weg.  

Natürliche Feinde:  

Die Wühlmaus hat eine große Anzahl von natürlichen Feinden. Neben Wieseln sind hier Hermeline, Katzen, Marder, Füchse, Dachse und Wildschweine zu nennen. Aber auch Raubvögel, Eulen, Schlangen und Raubfische jagen Wühlmäuse.  


Ein erfolgreiches Wiesel, kaum größer als die Beute 

Ernährung

Wühlmäuse ernähren sich als Pflanzenfresser hauptsächlich von Wurzeln, Knollen, Zwiebeln und Rhizomen, welche sie unter der Erde finden. Dabei werden häufig Nutzpflanzen geschädigt, wie beispielsweise die Wurzeln von Obstbäumen, Kartoffeln, Rüben, Spargel, Salat, Hopfen oder Weinreben. Sie ziehen auch Halme und Blätter in ihre Gänge. Wegen der mageren Kost benötigen sie pro Tag bis zu 80 % ihres Körpergewichts an Nahrung  und können durch ihre Fraßtätigkeit erheblichen Schaden in Gärten und Kulturen verursachen. 

 

Fortpflanzung

Wühlmäuse pflanzen sich in den Sommermonaten fort. Während dieser Zeit leben sie in Familiengemeinschaften im Bau des Weibchens zusammen . Die Jungtiere werden von beiden Elternteilen gemeinsam aufgezogen. Nach etwa zwei Monaten, wenn diese geschlechtsreif sind, verlassen sie den elterlichen Bau und suchen sich ein eigenes Revier. Auch die Elterntiere trennen sich wieder und die Männchen kehren in ihr Revier zurück. Diese Wanderungen erfolgen oberirdisch und oft in dunklen Regennächten, um der Bejagung durch Raubtiere zu entgehen. 

Üblicherweise kann man 15 – 30 Wühlmäuse pro Hektar finden, in optimalen Lebensräumen bis 100 Individuen pro Hektar. Die Fortpflanzung wird z.B. durch Wärme begünstigt. Darüber hinaus kommt es etwa alle 6-8 Jahre zu Massenvermehrungen mit Populationsdichten von mehr als 500 Tieren pro Hektar.  

  • Wurfgröße: 2 – 6 Junge (maximal 10) 
  • Anzahl der Würfe: 3 – 4 pro Jahr 
  • Geschlechtsreife: 2 Monate 
  • Tragezeit: 20 – 23 Tage 
  • Fortpflanzungszeit: April bis Oktober 

Fakten

  • Wissenschaftlicher Name: Arvicola spec. 
  • Andere Namen: Wühlmaus, Schermaus, Wollmaus, Erdratte, Wassermaus 
  • Farbe: Oberseite: dunkelbraun bis rotbraun, manchmal dunkelgrau, Unterseite hellgrau oder beige; fließender Übergang von Rücken- zu Bauchfärbung, keine scharfe Trennlinie 
  • Gewicht: 80–300 g 
  • Körperlänge: 12,5 cm bis 22 cm 
  • Schwanz: halbe Körperlänge, behaart 
  • Kopf und Ohren: runder Kopf, stumpfe Schnauze, kleine runde Ohren, die kaum aus dem Fell herausragen, kleine Augen, starke orangefarbene Schneidezähne. 
  • Lebenserwartung: bis zu 3,5 Jahre 

Spuren & Schäden

Erdhaufen, Tunnel und Laufwege

Wühlmausgänge sind hoch-oval, etwa 3-5 cm breit und 5-7cm hoch, sauber ausgeputzt und frei von Pflanzenwurzeln. Man kann sie oftmals an den leicht angehobenen, im Zickzack verlaufenden Aufwölbungen an der Erdoberfläche erkennen.  

Die Ausgänge liegen seitlich an einem größeren Erdhaufen. Entlang von Gängen finden sich oft kleine, längliche Haufen. Die haufen isnd vor allem in Rabatten und lockerer Erde kaum zu erkennen. 


Ansammlung von wenig prominenten Wühlmaushaufen; Offener Wühlmausgang, es handlet sich vermutlich um einen Notausgang.

Schäden an Pflanzen

Wühlmäuse sind Pflanzenfresser und bei Gärtnern und Bauern nicht gerne gesehen. Sie schaden den Pflanzen direkt durch Fraß, aber auch indirekt durch das Anlegen von Gängen im Wurzelbereich. Sie verzehren die unterirdischen Teile wie Wurzeln, Knollen und Zwiebeln von Bäumen, Sträuchern, Gemüsen, Blumen und Gras. Wühlmäuse haben einen enormen Nahrungsbedarf, können im Extremfall ganze Kulturen zerstören und einen vollständigen Ernteausfall verursachen.  Betroffene Pflanzen verwelken plötzlich, fallen um oder können wegen Abfraß der Wurzeln einfach aus dem Boden gezogen werden. Durch den Wurzelfraß können sogar ganze Bäume absterben. In unmittelbarer Nähe befinden sich dann Wühlmausgänge. Im Verlauf der Gänge finden sich häufig kleine, längliche Haufen und seltener Gangöffnungen. 

 
Wühlmausbefall in Rabatte                                          Befall unter Buchenhecke 

 
Salatpflanze fehlt.                                                       Starke Verluste in Zwiebelpflanzung 

 
Verwelkende, durch Wurzelfraß geschädigte Himbeerpflanze. 

 
Verwelkende Hopfenpflanzen.
Fraßgänge und Zugang im Wurzelbereich.                          


Starker Wurzelfraß hat diesen Apfelbaum umfallen lassen. Die Rettungsversuche des Gärtners kamen aber zu spät. 

Sachschäden

Die Schäden, die Wühlmäuse durch ihre Wühltätigkeit anrichten, sind vergleichbar mit dem Maulwurf aber wesentlich weniger ausgeprägt. Beim Graben ihrer Gänge werfen Wühlmäuse Erdhaufen auf, die Parkanlagen, Gartenbeete und Rasenflächen verunstalten, auf Spiel- und Sportplätzen stören und zudem das Mähen erschweren. 


Wühlmaushaufen entlang Gartenzaun 

Pflaster können absacken, wenn sie von Wühlmäusen untergraben werden. 

Die Grabtätigkeit von Wühlmäusen kann auch schwere Bodenerosion und Erdrutsche an Dämmen und Böschungen verursachen. Im Falle von beschädigten Dämmen kann es in letzter Konsequenz sogar zu Überschwemmungen kommen. Tiere wie die Wühlmaus, die Dämme beschädigen, gelten in den Niederlanden als Staatsfeind und werden konsequent bekämpft. 

Gesundheitsgefährdung durch Wühlmäuse

Wühlmäuse sind Überträger für eine Reihe von Parasiten und Krankheitserregern  Sie sind häufig mit Flöhen, Zecken, Milben, Läusen und Bandwürmern befallen. Hinzu kommen schwere, eventuell tödlich verlaufende Infektionskrankheiten wie Tollwut und Hanta.  

Wühlmäuse sind ein Zwischenwirt des Fuchsbandwurms (Echinococcus multiocularis). Menschen können sich sowohl durch direkten Kontakt mit Wühlmäusen und deren Ausscheidungen, aber auch durch Kontakt mit Haustieren wie Katzen oder Hunden anstecken, die infizierte Wühlmäusemäuse gefressen haben. Infektionen mit Fuchsbandwurm beim Menschen sind zwar selten, aber verheerend für die Betroffenen. Die Bandwürmer nisten sich beim Menschen in lebenswichtigen Organen wie Leber, Lunge oder Gehirn ein. Es gibt keine Heilung, man kann lediglich durch lebenslange Einnahme von starken Medikamenten die Zerstörung der befallenen Organe aufhalten. 

Aus diesem Grund sollten beim Fallenstellen immer Handschuhe getragen und Hände und Arme nach der Arbeit gründlich gewaschen werden.

Bekämpfung

Schutzstatus: Die Wühlmaus ist nicht geschützt.

Vorbeugung

Folgende Tipps helfen, Schäden durch Wühlmäuse zu vermeiden:  

  • Auf landwirtschaftlichen Flächen: Sitzkrücken und Nistkästen für Raubvögel aufstellen.  
  • Fressfeinde wie Wiesel, Hermelin, Marder und Fuchs nicht bejagen, sondern mit Nistkästen und Versteckmöglichkeiten fördern. 
  • Gebüsch, Gestrüpp und verwilderte Raine bieten den Wühlmäusen Schutz vor Fressfeinden und sollten möglichst kurz gehalten werden. 
  • Vor der Pflanzung von Bäumen und Sträuchern die Wurzelballen mit einem engmaschigen Drahtgitter (ca. 15 mm Maschenweite) einfassen. Dabei sollte darauf geachtet werden, dass die Tiere auch nicht von oben zu den Wurzeln gelangen können. 
  • Beim Anlegen von Hochbeeten den Boden mit engmaschigem Drahtgitter (ca. 15 mm Maschenweite) auslegen und dieses an den Rändern hochziehen. Das Gitter muss gut an den Wänden des Hochbeetes befestigt werden.  
  • Die Wühlmäuse wandern vor allem oberirdisch zu. Eine Umzäunung mit Gitter von ca. 15mm Maschenweite um ein Grundstück oder eine Kulturfläche hält Wühlmäuse sehr effektiv ab. Das Gitter muss 20-30 cm tief eingegraben werden, 40 cm hoch sein und von Bewuchs freigehalten werden. Ein solche Umzäunung wirkt auch gegen Maulwürfe und Feldmäuse. 
  • Wühlmäuse nutzen häufig Tunnelsysteme von Maulwürfen. Maulwürfe begünstigen eindeutig die Ansiedlung von Wühl- und Feldmäusen. Daher sollten auf befallenen oder gefährdeten Flächen auch die Maulwürfe bekämpft werden. (Achtung, in Deutschland und Österreich ist der Maulwurf streng geschützt und darf ohne behördliche Genehmigung nicht bekämpft werden.) 

Akustische Abwehr

Schallwellen und Vibrationen stören Wühlmäuse und können diese aus ihrem Revier vertreiben. Akustische Tiervertreiber sind eine tier- und umweltfreundliche Methode, Wühlmäuse daran zu hindern, in den Garten einzuwandern. Der wasserfeste SWISSINNO Solar-Maulwurf-Vertreiber hat eine große Reichweite von 650 m². Die integrierte Solarzelle sorgt zusammen mit dem Akku des Gerätes für einen 24-Stunden- Dauerbetrieb. Der Vertreiber wirkt sowohl gegen Maulwürfe als auch gegen Wühlmäuse.  

Eine 100 % Erfolgsgarantie kann bei dieser Methode nicht gegeben werden. Es handelt sich dabei um ein sanftes Verfahren. Die Tiere haben immer die Möglichkeit, trotz der Störung zu bleiben.  Verschiedene Gründe können zu einer verringerten Wirkung führen: Es kann z.B. zur Gewöhnung kommen, einzelne Individuen können schlecht hören oder fühlen sich einfach nicht gestört, oder es gibt kein geeignetes Ausweichrevier. Auch die Bodenbeschaffenheit kann eine Rolle spielen. Sehr leichte, sandige oder trockene Böden leiten den Schall schlecht weiter. 

Bekämpfung mit Wühlmausfallen

Schlagfallen sind eine effiziente, nachhaltige und umweltfreundliche Methode, um Wühlmäuse zu bekämpfen. SWISSINNO Solutions ist sogar der Auffassung, dass Qualitätsfallen das beste Mittel gegen Wühlmäuse sind. Die Fallen werden in den Wühlmausgang platziert. Sobald eine Wühlmaus versucht, durch die Falle zu laufen oder am Auslöser drückt, löst die Falle aus und die Wühlmaus wird getötet. SWISSINNO empfiehlt die millionenfach bewährte Wühlmausfalle PRO SuperCat. Die Falle ist sehr leicht zu bedienen, hält viele Jahre, fängt Feld- und Wühlmäuse aus beiden Gang-Richtungen und ist ungefährlich für Anwender und Haustiere.

 

 

Innovatives und nachhaltiges Schweizer Qualitätsdesign mit Respekt vor der Natur.